Checkliste für den Hauskauf

21.02.2023

Wer ein Haus kauft, muss dabei diverse Dinge beachten. Wir haben für dich eine Checkliste zusammengestellt, damit bei diesem Grossprojekt nichts vergessen geht.

Checkliste für den Hauskauf

1. Bedürfnisse festlegen

Bevor du weitere Abklärungen triffst, musst du dich zuerst mit zwei wichtigen Grundfragen beschäftigen: Ist der Kauf eines Eigenheims in deiner Lebenssituation überhaupt der richtige Entscheid? Und welche Anforderungen sollte dein Traumhaus erfüllen?

Der Hauskauf ist mit hohen Kosten und beträchtlichem Aufwand verbunden, wie du in diesem Artikel erfahren wirst. Anders als bei einem Mietvertrag bist du als Wohneigentümer:in zwar geschützt vor überraschenden Kündigungen, dafür wirst du aber deutlich mehr Aufwand mit Reparaturen und Unterhaltsarbeiten haben. Ausserdem musst du dir überlegen, was dir bei einem Haus wirklich wichtig ist. Wie gross sollte es sein? Willst du einen Garten, eine Schule in Gehdistanz oder lieber gute ÖV-Verbindungen? Und auch der Steuerfuss deiner zukünftigen Wohngemeinde und der Zustand der Immobilie können eine Rolle spielen. Ziehe alle Faktoren in Betracht und erstelle eine Prioritätenliste.

2. Finanzierung abklären

Als erstes solltest du abklären, ob du dir ein eigenes Haus überhaupt leisten kannst. Für den Erwerbspreis musst du zum Glück nicht alleine aufkommen. Typischerweise nimmt man in der Schweiz eine Hypothek auf, um sich eine Immobilie mit Hilfe von Fremdkapital kaufen zu können.

Im Normalfall musst du mindestens 20 Prozent deines neuen Hauses selber finanzieren. Dafür kommt zum Beispiel dein Erspartes oder dein Pensionskassen-Guthaben in Frage. Mit dem Geld aus deiner beruflichen Vorsorge darfst du jedoch höchstens die Hälfte einer Immobilie zahlen.

Maximal 67 Prozent eines Hauses kannst du mit der 1. Hypothek finanzieren und weitere 13 Prozent mit der 2. Hypothek. Dabei leiht dir die Bank Geld und nimmt dafür dein neues Haus als Sicherheit. Du zahlst jedes Jahr einen gewissen Betrag als Zinsen für diese Kreditschuld. Vergiss aber nicht, dass du die 2. Hypothek innerhalb von 15 Jahren komplett zurückzahlen musst.
Ob dir die Bank eine Hypothek gewährt, hängt von der Tragbarkeitsrechnung ab. Dabei wird überprüft, ob du finanziell genügend gut aufgestellt bist für eine so grosse Investition. Es gibt bedeutende Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern – nicht nur beim Zins, sondern auch bei den Hypothekarmodellen.

Beachte ausserdem, dass beim Hauskauf diverse einmalige Kosten für Gebühren und Steuern anfallen. Auch diese sollten im Budget eingerechnet werden. Und damit nicht genug: Als Wohneigentümer:in zahlst du zwar keine Miete, dafür fallen andere regelmässige Ausgaben an. Dazu zählen Neben- und Unterhaltskosten sowie Rückstellungen für grössere Rennovationen.

3. Immobiliensuche

Wenn du deine Bedürfnisse und die Finanzierung geklärt hast, kannst du mit der Suche nach dem richtigen Haus beginnen. Mit unserer ImmoScout24 App kannst du auch jederzeit von unterwegs nach geeigneten Wohnobjekten suchen.

4. Hausbesichtigung

Wenn du dich für ein Haus interessierst, kannst du für eine Besichtigung vorbeigehen. Das ist wichtig, denn ein Haus wirkt in der Realität immer anders als auf Fotos. Prüfe bei der Besichtigung unbedingt, in welchem Zustand sich das Haus befindet, ob es genügend Platz bietet und dir die Umgebung gefällt. Frage die aktuellen Besitzer:innen auch nach dem Verkaufsgrund. Du darfst dabei sehr kritisch sein und gegebenenfalls die Pläne und den Grundbuchauszug verlangen. Ein kurzes Treffen mit den Nachbarn kann sich ebenfalls lohnen, damit du merkst, ob die Chemie zwischen euch stimmt. Idealerweise besichtigst das Haus gleich mehrere Male, um das Objekt bei verschiedenen Lichtverhältnissen zu sehen.

5. Kaufpreis prüfen lassen

Vor einer so grossen Investition solltest du unbedingt überprüfen, ob der Kaufpreis überhaupt gerechtfertigt ist. Dafür kannst du den Marktwert von Profis abschätzen lassen. Entscheidend sind neben dem Zustand der Immobilie auch die Wohnlage und die aktuelle Marktsituation. Am einfachsten lässt sich der Kaufpreis überprüfen, wenn du bei ImmoScout24 eine kostenlose Online-Immobilienbewertung durchführen lässt. Bei Bedarf kannst du dort auch direkt einen Profi kontaktieren, der das Verkaufsobjekt persönlich begutachtet.

6. Kaufvertrag überarbeiten und notariell beglaubigen

Jetzt bist du schon fast am Ziel: Es geht nicht mehr lange, bis du die Umzugskisten packen und in dein neues Zuhause ziehen kannst! Vorher muss aber der vom Notariat aufgesetzte Vertragsentwurf nochmals genau geprüft werden. Sind sowohl Käufer:in wie Verkäufer:in mit den Details einverstanden? Und hat man auch sicher nichts vergessen? Du solltest besonders darauf achten, dass der Zustand der Liegenschaft ausführlich dargelegt wird und auch die Kostenübernahme klar geregelt ist. Je mehr Details im Vertrag erwähnt sind, desto weniger Unklarheiten wird es im Nachhinein geben. Sobald sich alle Parteien einig sind, kann der Vertrag beim Notariat unterschrieben werden.

7. Gebühren und Steuern berücksichtigen

Beim Hauskauf fallen diverse einmalige Kosten an. Dazu zählen zum Beispiel die Handänderungssteuer und die Grundbuchgebühr, aber auch die Notariatskosten. Je nachdem werden auch Zahlungen an Makler:innen fällig. Diese Ausgaben solltest du schon bei der Budgetplanung und beim Kaufvertrag berücksichtigen, aber sie werden erst beim Vertragsabschluss fällig. Wir erklären dir hier, was es mit diesen Ausgaben genau auf sich hat und wie sie normalerweise zwischen Käufer:in und Verkäufer:in aufgeteilt werden.

8. Grundbucheintrag

Im Grundbuch sind einerseits die genauen Grundstücksgrenzen, Gebäude und Strassen vermerkt. Andererseits findet man dort auch alle Angaben zum Grundpfandrecht und der Dienstbarkeit. Sobald der Handwechsel ins Grundbuch eingetragen ist, wird dein Hauskauf offiziell. Du bist jetzt Wohneigentümer:in! In den meisten Fällen wird deine Bank nun automatisch die Zahlung an den Verkaufenden auslösen. Damit ist der Hauskauf abgeschlossen und du kannst mit der Umzugsplanung beginnen.